Schiffe glotzen wollte meineSIE – an den Rhein nach Boppard ist meinER mit Ihr gefahren

Es war kalt, es war nass und es lag noch Schnee, als meine Beiden ohne mich im Winter wegen eines Kaufs in Ebay Kleinanzeigen am Rhein entlang fuhren und meineSIE meinte:

„Hier müssen wir auch mal mit unserem Offline Campen – wenn wir mal ein kinderfreies Wochenende haben und den ganzen Tag „Schiffe glotzen“…“

MeineSIE im Auto irgendwann im Winter 2022/2023 zu meinemER

So war der Plan geboren und die beiden buchten sich ein Wochenende von Donnerstag Abend bis Sonntag Nachmittag. Das Osterwochenende 2023 sollte es also werden.

Der Campingpark Sonneneck in Boppard war der Platz, den sich meine Beiden aussuchten und buchten. Am Donnerstag Abend nach deren Feierabend schnallten meine Beiden mich an die Hängerkupplung und fuhren die knappen 90 Minuten mit mir an den Rhein, nach Boppard, das etwa 10 km südlich rheinaufwärts von Koblenz, in Fließrichtung auf der linken Seite liegt.

Leider kam unsere Bestätigungsmail, dass wir die Option der Buchung annehmen, beim Campingplatz nur als Mail mit schwarzen Balken an, was dort so interpretiert wurde, dass wir nicht buchen werden. Eine Rückfrage per Mail oder Telefon gab es leider nicht, so dass wir, also meinER, natürlich davon ausgegangen sind, dass die Buchung gekplappt hat. Da er etwa 10 Tage vor der Anreise immer noch keinerlei Infos über Zahlung und Anreisemodalitäten hatte, fragte meinER mal per Mail nach, was denn zu beachten sei und wie man bezahlen sollte?! Die Antwort-eMail bekamen wir schnell und alles sei kein Thema, wir könnten vor Ort zahlen. MeinER war damit beruhigt.

So standen also meineSIE und meinER am Donnerstag vor Karfreitag an der Rezeption, mich am Haken hängend, und bekamen mitgeteilt, dass gar keine Buchung existent sei. Am Donnerstag vor Karfreitag am Abend…

Mit einem Glas Sekt für meineSIE und einem weiteren Glas Sekt für meinenER machte sich die Campingplatz-Cheffin auf die Suche nach einem geeigneten Platz auf dem bummsvollen Campingplatz. Da Anfang April, bei den Temperaturen noch niemand zeltete, bekamen wir die Zeltwiese unter Bäumen mit Stromanschluss zugewiesen und konnten so dort drei schöne Tage verbringen.

Learning?

Reise niemals ohne feste Bestätigung oder einem netten Telfonat vorher mit dem Wohnwagen an. Das hätte in die Hose gehen können, denn an Ostern bekommste nicht mal eben noch einen Platz für ein fast 13m langes Gespann…

Was gefiel meinen Beiden gut?

Der Platz war schön gelegen, direkt mit Blick auf den Rhein und die Schiffe und eine Burg auf der anderen Rheinseite.

Die Pizzeria auf dem Platz war gemütlich, bezahlbar und das Essen am ersten Abend dort war sehr lecker. Der offene Grill mit seinem brennenden Holz darin machte den Raum schön warm, während die Osterfeiertage eher kalt und nass waren.

Satt und zufrieden nach dem „spannenden“ Check-In

Die Nachbarn waren nett und meine Beiden kamen schnell ins Gespräch über das Reisen und das Leben – so wie das auf Campingplätzen ja auch sein soll.

Auf der Anlage gab es ein großes Schachfeld mit etwa 70cm hohen Figuren zu sehen und eine Pool-Landschaft, die im Sommer sicherlich viel Spaß bereiten kann. Diese war bei knapp über Null Grad Außentemperatur an Ostern natürlich noch nicht in Betrieb.

Was hat nicht so ganz gepasst?

Von der missglückten Buchung und dessen (beinahe) Folgen mal abgesehen, hat eigentlich alles gut gepasst. Wir hatten Strom aus der Leitung, die zwar bei der Kombination aus Stromheizung und der Kaffeemaschine immer wieder mal die Sicherung raus schmiss, aber wir hatten Strom. Das Trinkwasser war direkt über den Weg, das meinER immer mit der Gieskanne holte und in meinen Tank einfüllte. Das wäre auch mit dem Schlauch gegangen, aber den wollte meinER nicht auspacken. Stattdessen lief er lieber gefühlte 20 mal mit der Gieskanne.

Es gab auf dem Platz am großen Waschhaus auch eine Entsorgungsstation für Wohnmobile und auch meine Toilettenkassette konnten wir dort ausleeren und reinigen. Ein Chemietoiletten-Reinigungs-Automat, wie er an immer mehr Campingplätzen zu finden ist, gab es hier im Campingpark Sonneneck aber leider keinen (oder wir haben ihn nicht gefunden…).

Die anderen Stellplätze, also die regulären, nicht unser „Zeltplatz“, waren recht eng an eng aneinander gestellt. Ob das meinerSIE und meinemER so gefallen hätten, weiß ich nicht. Aber die Beiden waren ja ganz am Ende des Campingplatzes auf Ihrer Zeltwiese mit Strom sehr glücklich und hatten dort auch ihre wohlverdiente Ruhe.

Ganz hinten auf dem Platz – da war es richtig schön!

Was können meine Beiden nicht beurteilen?

Nun, da meine Beiden alleine ohne die Kinder unterwegs waren, brauchten sie nicht viel. Das Duschen und die Toilette haben sie in meinem kleinen Heckbad absolviert, so dass meineBeiden die Waschhäuser, derer es wohl zwei auf dem Platz gibt, nicht beurteilen können.

Man(n) kann wohl neben der Pizzeria in einem kleinen Lädchen auch Brötchen vorbestellen, aber meine Beiden waren quasi autark und haben im Omnia auf meinem Gasherd leckere Brötchen aufgebacken und auch Abends lecker gekocht.

Ausflüge? Einkaufen?

Nun, meine Beiden waren ja nur drei Tage hier am Rhein und hatten die paar wenigen Lebensmittel, die sie brauchten, von zu Hause mitgebracht inkl. Wein und Gin (smile) und hatten dadurch keinen Einkaufs-Handlungsbedarf, aber in Boppard gibt es alles was man braucht und das ist etwa 10 min entfernt mit dem Rad über schöne Radwege zu erreichen. In Koblenz selbst ist man in etwa 10 bis 15 Minuten in der Innenstadt und hat dort auch nette Restaurants, Einkaufsmöglichkeiten und Sehenswürdigkeiten.

Meine Beiden sind mit der Gondel / Seilbahn über den Rhein gefahren und haben sich die auf der gegenüberliegenden Rheinseite liegende Festung Ehrenbreitstein angeschaut. Die Gondelfahrt diente zur Überwindung der Höhenangst von meinemER. Er hatte zwar mächtig weiche Knie dabei, hat es aber offensichtlich gut überlebt.

Koblenz und das Deutsche Eck aus Sicht der fahrenden Seilbahn
Also glücklich „gucken“ können die Beiden ja….

Den Samstag Abend verbrachten meine Beiden dann mit Freunden im Restaurant La Mer in Neuwied. Dort kann man „unter dem Meer“ essen. Das ist zwar eine höchste Übertreibung, denn man sitzt einfach in einem leider etwas zu kühlen Raum an drei großen Aquariumsfenstern an einem sehr großen Süßwasseraquarium und bekommt dabei sein Essen serviert. Das hingegen ist aber grandios. Da man aber nach seinen zwei Stunden quasi zur Tür raus geschickt wird, und die Temperatur einfach zu kalt im Restaurant ist, würden meine Beiden dieses Restaurant nicht erneut besuchen.

Auch wenn es „kalt“ war, so war es ein schöner Abend mit Freunden

Fazit?

Die beiden wollten viel Zeit zusammen verbringen, auf die Schiffe „glotzen“, wie meineSIE das nennt und das Leben genießen. All das hat wunderbar in Boppard auf dem Campingplatz Sonneneck funktioniert. Ich denke meine Beiden werden mich hier garantiert wieder hinschleppen um hier wieder Zweisamkeits-Zeit zu verbringen.

Schön wars am Rhein.

Liebe Grüße – Euer Offline – der Wohnwagen von meinerSIE und meinemER

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